Interview mit Johannes Eltgen
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Johannes Eltgen stellt sich den «12 Fragen an die GL». Ob er als Leiter Architektur und Informationssicherheit auch mal schlaflose Nächte hat, gibt er in diesem Interview preis.
Wie beginnst du deinen Arbeitstag?
Ich stehe üblicherweise um 05:50 Uhr auf, meditiere 20 Minuten, frühstücke mit der Familie (immer Müesli!), dienstags bringe ich unsere Tochter in die Kita und im Büro beginnt mein Tag mit Outlook – kurz E-Mails bearbeiten und anschliessend geben die Termine den Takt vor.
Und wie verbringst du deinen Feierabend am liebsten?
Am liebsten verbringe ich Zeit mit der Familie – oftmals kombiniert mit irgendeiner Aktivität, im Sommer z. B. Aareschwimmen. Daneben kommt der Sport zum Ausgleich aber auch nicht zu kurz.
Kannst du dich noch erinnern, wann du zum allerersten Mal einen PC benutzt hast?
Oh ja, mein älterer Bruder hat mir an seinem PC irgendein Spiel gezeigt, geladen von einer 3.5 Zoll Diskette.
Was sind aktuell die Top-Cyberbedrohungen?
Die grösste Bedrohung geht immer durch den Menschen aus – er ist das grösste Einfallstor. Die Angriffsszenarien sind dabei vielfältig: Angefangen von Phishing, über Social Engineering, hin zu Unachtsamkeit. Ein Thema, das momentan präsent ist: Die Möglichkeiten des Quanten-Computing stellen die Verschlüsselung auf den Kopf. Es sind Szenarien realistisch, dass heute verschlüsselte Daten abgezogen und gespeichert werden, die in ein paar Jahren problemlos entschlüsselt werden können.
Wie sicher sind Cloud-Dienste im IT-Banking?
Pauschal beantwortet: Genauso sicher wie im «eigenen» Rechenzentrum. Absolute Sicherheit gibt es nirgends – es ist immer eine Frage, wie viel Aufwand und Energie ein Angreifer bereit ist zu investieren; idealerweise ist das angegriffene Unternehmen da jederzeit einen kleinen Schritt voraus. Die grossen Cloud-Dienstleister, wie z. B. Microsoft, sind natürlich sehr exponiert, investieren aber auch sehr viel in Sicherheit.
Was fordert dich an deinem Job am meisten heraus?
Die Herausforderung in der IT-Architektur und der Informationssicherheit ist, dass diese beiden Themen auf den ersten Blick nicht immer einen unmittelbaren und messbaren Mehrwert generieren – längerfristig und für das Funktionieren eines Unternehmens aber elementar sind. Dem Umfeld hier den richtigen Blick auf diese Themen zu geben, ist teilweise sehr anspruchsvoll!
Hand aufs Herz: Gab es schon mal eine Situation, die dir schlaflose Nächte bereitet hat?
Ja, so Situationen gibt es; das finde ich aber natürlich und es stört mich überhaupt nicht; wenn ich viel Verantwortung übernehmen möchte und schwierige Entscheidungen anstehen, dann dürfen diese auch gut durchdacht sein – wenn dafür mal ein paar Stunden Schlaf drauf gehen, ist das kein Problem.
Was glaubst du, welcher Trend wird unsere Zukunft massgeblich verändern?
Die Auswirkungen von sogenannter «künstlicher Intelligenz» werden in meinen Augen die Art und Inhalte unseres Arbeitens sehr verändern; ich habe davor aber keine Angst, sondern sehe dem erfreut und gespannt entgegen – nutzen wir dies zu unseren Gunsten!
Welche Rolle spielt dabei KI?
Siehe Antwort oben.
Gibt es etwas, wovon du schon lange träumst, dich aber noch nicht getraut hast, es zu tun?
Einmal alle Zelte abbrechen und mit dem Velo und Familie planlos in eine Himmelsrichtung losfahren – dafür hat mir bis jetzt der Mut gefehlt!
Zahlst du noch bar oder digital?
Meistens digital, aber eine Note für den Notfall habe ich immer dabei.
Gibst du Geld lieber aus oder sparst du es lieber?
Da gibt es beide Seiten in mir. Bei Sport-Equipment zum Beispiel spielt der Preis bei mir eher eine untergeordnete Rolle, wenn ich aber bei Online etwas bestelle, vergleiche ich Waschmittel-Preise miteinander! :-D
Beschreibe deine Tätigkeit bei aity in maximal drei Sätzen.
Durch das Schaffen von Rahmenbedingungen versuche ich bei der aity den Mitarbeitenden einen möglichst hohen Autonomie-Grad zu ermöglichen. Zu den Themen in meinem Verantwortungsbereich zählen IT-Architektur, Informationssicherheit und Datenmanagement.
Welche Erfahrungen bringst du mit?
Ich habe Unternehmen mit unterschiedlichsten Grössen erleben dürfen, angefangen vom Startup bis hin zum internationalen Konzern. In verschiedensten Rollen konnte ich zunehmend auf meinen Ausbildungen in Informatik und Business Administration aufbauen.
Was dürfen die Leser von dir Privates erfahren?
Ich bin in einer Familie mit fünf Geschwistern aufgewachsen – da habe ich gelernt, vieles zu teilen, nur nicht das Essen.
Interview: Andrea Nina Thomet